Der Pflaumen-Zipfelfalter (Satyrium pruni) gehört wie fast alle Bläulinge zu den sehr kleinen Tagschmetterlingen. Man muss schon wissen, wonach man zu suchen hat. Zuerst ist da natürlich der Lebensraum: Ruhige, sonnige und windgeschützte Gehölze mit Pflaumenbäumen und Schlehenhecken. Schlehen sind unabdingbar, denn es ist die Hauptnahrungspflanze für die Raupen, die sich anfangs von Blüten, später von den Blättern ernähren. Der Falter fliegt in einer Generation von Mitte Mai bis Ende Juli. Die Eier überwintern an der Astgabel einer Schlehe. Auf meiner Exkursion bin ich eine wegbegleitende Pflaumenreihe entlang gegangen und habe sehr aufmerksam geschaut, denn ich wusste, hier hatte ich ihn im letzten Jahr angetroffen. Aber es waren keine Falter zu sehen, allerdings hatte es kurz vorher geregnet. Auf meinem Rückweg nach ca. zwei Stunden, wieder nahte eine Regenwand, schwirrten auf einmal mehrere Exemplare um mich herum. Ein Falter setzte sich genau vor mir auf ein Blatt und ließ sich in aller Ruhe fotografieren. Welch ein Glück, denn häufig fliegen sie in den höheren Regionen der Gehölze. Auch dieser Falter zeigte eine schon von mir beobachtete Verhaltensweise. Nach dem Setzen nahm er eine fast parallele Haltung zum Blatt ein, erst langsam richtete er sich auf. Leider verschwinden diese wunderschönen Gehölzreihen mehr und mehr, dementsprechend wird der Falter immer seltener.

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