Besonders auf auffällig sind bei diesem Eulenfalter (Noctuidae) die sehr langen Palpen, die rüsselartig nach vorn gestreckt werden. Die in Brauntönen gehaltene Zeichnung der Nessel-Schnabeleule (Hypena proboscidalis) lässt diese in der Vegetation sitzend wie ein welkes Blatt aussehen und fällt daher kaum auf. Allerdings ist der Falter recht groß und natürlich beim Auffliegen damit recht gut zu sehen. Er fliegt beim Aufscheuchen in der Regel nicht sehr weit, aber versteckt sich dann entsprechend den Möglichkeiten in der Vegetation, so z. B. auf einer Blattunterseite. Der Falter, dessen Verbreitungsgebiet sich über ganz Europa und Asien bis nach Japan erstreckt, ist in feuchteren und gebüschreichen Lebensräumen mit höheren Stauden recht häufig. Die überwinternden Raupen ernähren sich von der Großen Brennnessel (Urtica dioica), sind aber auch z. B. am Hopfen (Humulus lupulus) oder Giersch (Aegopodium podagraria) anzutreffen. Der Falter selbst fliegt in der Regel in zwei Generationen, die sich überschneiden.

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