Man hat nur selten das Glück, solchen heimischen Käfern dieser Größe zu begegnen. Der Moschusbock (Aromia moschata) fällt natürlich durch seine Größe sofort ins Auge, wenn er auf größeren Blütendolden, wie z. B. dem Schwarzen Holunder, sitzt und Pollen frisst. Daneben nimmt er auch gern den austretenden Saft von Bäumen. Dass ich dieses Exemplar am Rande einer Feuchtwiese und in der Nähe eines Flusses traf, war mit Sicherheit kein Zufall. Er ist mit großer Sicherheit in der unmittelbar angrenzenden Weichholzaue geschlüpft, wobei die Weibchen bevorzugt Weiden, aber auch Pappeln und Erlen zur Eiablage aufsuchen. Besonders in morschen Kopfweiden fühlen sich die Larven wohl. Sie benötigen für ihre Entwicklung zum Käfer zwei bis drei Jahre. Der Käfer ist von Juni bis August in ganz Europa anzutreffen, wird aber immer seltener, weil Kopfweiden rarer werden und die Weichholzauen durch den sinkenden Wasserspiegel zunehmend verschwinden. Aus diesem Grund ist der Käfer in Deutschland auch besonders geschützt.

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