Zum wiederholten Male hatte ich riesiges Glück. Bei einer Fotoexkursion in den Randbereichen der Rieselfelder Wendgräben bei Brandenburg an der Havel hatte ich eigentlich einen Dürrwiesen-Zünsler im Visier. Aus dem Augenwinkel heraus sah ich ein durch die Vegetation fliegendes Insekt, welches mir recht ungewöhnlich vorkam. Ich schwenkte um und konnte eine einzige Aufnahme machen, als sich das Insekt kurzzeitig auf dem Blütenstand einer Gemeinen Schafgarbe (Achillea millefolium) niederließ. Erst zu Haus stellte ich dann später fest, dass es sich um einen seltenen Wollschweber handelte. Diese Art mit dem Namen Lomatia lateralis, manchmal wird sie auch im deutschen Sprachraum als Kahler Wollschweber bezeichnet, ist wie eigentlich alle Wollschweber an trockene, sandige und relativ spärlich bewachsene Lebensräume gebunden. Insofern war die Beobachtung auf einer südexponierten Ackerbrache nicht ungewöhnlich. Da die Wollschweber ihre Eier vor Höhlen ihrer Wirte abwerfen, sie aber vorher in speziellen Hinterleibskammern „besanden“, damit sie nicht verkleben, müssen freie, sandige Bereiche zwingend vorhanden sind. Diese sind dort auch anzutreffen. Also bleibt nur die erneute Suche im nächsten Jahr, um diese Art dort noch einmal nachzuweisen. Das würde ja dann für die permanente Besiedlung dieses Bereiches sprechen.

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