Manchmal erschrickt man bei Beobachtungen in der Natur, wie brutal diese scheinbare Idylle doch wirktlich ist. Wir waren dabei, in der Dunkelheit verschiedene Schmetterlinge zu einem künstlichen Licht zu locken, um sie dann zu fotografieren und bestimmen zu können. Es kamen auch einige Falter, die man am Tag nur durch Zufall zu Gesicht bekommt. Vor allem kamen jedoch sehr viele Mücken, überwiegend sehr kleine Arten, die sich auf das gespannte Tuch setzten. Das lockte jedoch ca. 20 Hornissen (Vespa crabo) an, die sich mit einer großen Hektik daran machten, diese kleinen Mücken zu fressen. Auch gegenseitige Fütterungen konnten beobachtet werden. Die Falter ließen sie unbehelligt sitzen, allerdings wurden diese häufig durch die Bewegungen aufgescheucht. Es kam jedoch auch ein einziger Perlglanzspanner (Campaea margaritaria), zu dieser Lichtquelle setzte sich bzw. flatterte aufgescheucht umher. Plötzlich stürzte sich eine Hornisse auf den Falter und biss ihm die Flügel ab, so dass er der Hornisse wehrlos ausgeliefert war. Eine Wanze entkam der Szenerie. Schon nach kurzer Zeit war nichts mehr vom Falter übrig bis auf die Flügel, die am Boden lagen. Wir konnten nur tatenlos zuschauen und waren ob der Brutalität der Szene sehr erschrocken.

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