Auf den ersten Blick ist die Natur die reinste Idylle und zutiefst schön. Doch der zweite Blick offenbart, dass sich in dieser scheinbar heilen Welt immer wieder Dramen abspielen, die jedoch ganz natürlich sind. Jede Tierart besetzt eine ökologische Nische und erfüllt damit in dem ökologischen System eine Aufgabe. Ein Ausfall in diesem fragilen Gleichgewicht kann verheerende Auswirkungen haben. So sind viele Tierarten Nahrung für andere. Vögel benötigen nun einmal eine gewisse Menge an Insekten, um ihre Jungen aufziehen zu können. Aber auch innerhalb der Insekten jagt unter Umständen die eine Art die andere. Derartige Beobachtungen sind durchaus etwas Normales. Auf einer Ackerbrache hat in diesem Fall eine Gemeine Raubfliege (Tolmerus atricapillus) den Chitinpanzer einer Stubenfliege (Musca domestica) mit ihrem Stechrüssel durchbohrt und beginnt zu saugen. Die Raubfliege ist trotzdem in der Lage, mit der Fliege sehr schnell davon zu schweben.